»Krakelia« wurde in »Germania« umgetauft

Fröhliche, aber auch nachdenkliche Erinnerungen haben die Eheleute Elisabeth und Georg Piel im Alter von 88 Jahren aufgezeichnet und so der Geschichte des Kleingartenvereins »Germania« eine besondere Note gegeben. Dr. Hallermann war es, der am 1. November 1937 den Anstoß gab, Mitglieder in einem Verein zu organisieren. Bei dem nun einmal notwendigen Schaffen, das mit einigem Geräusch verbunden war, wurde ein Name geboren: »Krakelia«. Da die Kleingärtner zumeist Mitarbeiter der münsterischen Brauerei an der Grevener Straße waren, erfolgte in den 40er Jahren eine Umbenennung in »Germania«.

28 Gärten wurden durch Losentscheid vergeben. Die Neubesitzer verfügten über wenig Sachverstand. Die Wiese war vorher von Hühnern, Gänsen und Enten genutzt worden. Unter der Erde tummelten sich Mäuse und Maulwürfe. Zwei Spaten tief musste die Scholle umgebrochen werden, um Gemüsepflanzen und wenigen Blumen Grundlage zum Heranwachsen zu geben.

Ein Kleingarten ohne Hütte? Die Brauerei half aus und stellte Abfallholz bereit. Elisabeth und Georg Piel fanden einen jungen Schreiner, der ihnen ihr Obdach für ganze 15 Mark hinstellte. Die gleiche Summe musste zuerst für die Jahrespacht bezahlt werden. Das Häuschen stand immer noch, als die Eheleute 1987 ihren Kleingarten aufgaben. Gießwasser schöpften die Frauen und Männer von der grünen Front aus dem Abwässergraben der Brauerei.
Elisabeth und Georg Piel erinnerten sich in ihrer Nachschau auch noch an Apfelbäume, die an einer Böschung standen. Die Direktion hatte verboten, auch nur einen Apfel aufzuheben. Nicht gestattet war auch das Radfahren auf den Gartenwegen.

Der Krieg kam, die Männer wurden eingezogen, Frauen und Kinder evakuiert. Die Anlage verwilderte, wurde nach 1945 aber wieder gern genutzt. Elisabeth und Georg Piel schrieben Bemerkenswertes über einen Apfelbaum. Als sie ihn nebst Garten übernahmen, soll er bereits 65 Jahre alt gewesen sein. Noch ein halbes Jahrhundert weiter habe er zur Erntezeit beglückt.


Das alte Vereinshaus diente anfangs als Übungsraum der Tischtennisabteilung der Germaniabrauerei



Umbau
Einblick ins Vereinshaus


Gartenmitglied und Helfer Herbert Wytzik



Alfred Möllerbernd wurde vor den Karren gespannt



Als noch keine richtigen Wege angelegt waren




Altes Vereinshaus noch ohne Spielplatz



Toilettenhäuschen Hinterer Eingang



 Speckbrettplatz



Sommer 1975 Speckbrett - Damenriege


Schützenfest